- Kainz
- Kainz,1) Friedrich, österreichischer Philosoph und Psychologe, * Wien 4. 7. 1897, ✝ ebenda 1. 7. 1977; 1931-68 Professor in Wien. Kainz verfasste grundlegende Arbeiten zur Sprachpsychologie und zum Problemkreis Sprache und Denken.Werke: Personalistische Ästhetik (1932); Psychologie der Sprache, 6 Bände (1941-69); Über das Sprachgefühl (1944); Einführung in die Sprachpsychologie (1946); Die »Sprache« der Tiere (1961).F. K., in: Wiener Jb. für Philosophie, Bd. 1 (Wien 1968).2) Josef, österreichischer Schauspieler, * Moson (heute zu Mosonmagyaróvár) 2. 1. 1858, ✝ Wien 20. 9. 1910; kam u. a. über Leipzig und München 1883 zum Deutschen Theater in Berlin, dort bis 1889 und wieder ab 1892, ab 1899 am Wiener Burgtheater. Kainz gilt als Begründer einer Schauspielkunst der Moderne, die sich vom hohen Stil abwandte und neue Ausdrucksmittel, v. a. psychologischer Art, suchte. Mit seiner hellen, klingenden Stimme war er ein meisterhafter Sprecher, der jugendlichen Helden (Romeo, Don Carlos, Küchenjunge in F. Grillparzers »Weh' dem, der lügt!«), später auch Charakterrollen (Richard II., Franz Moor) spielte; eindrucksvoll sein Hamlet.Ausgaben: Der junge Kainz, herausgegeben von A. Eloesser (1912, Briefe an seine Eltern); Briefe, herausgegeben von H. Bahr (1921).H. Bang: J. K. (1910);H. Richter: K. (Wien 1931);P. Wiegler: J. K. (1941);E. Kober: J. K. (Wien 1948).
Universal-Lexikon. 2012.